Per Weiterbildung in die #ZukunftderArbeit: Career Guidance als Schlüssel zu effektiver Weiterbildung

Wie finden Beschäftigte ihren Weg zu einer passenden Weiterbildung? Oft durch Beratung und Career Guidance, die helfen Weiterbildungsbedarf zu erkennen und Orientierung in einem oft unübersichtlichen Markt bieten. Wer kann diese Funktion ausfüllen? Was sollte staatlich organisiert sein? Wo sind marktbasierte Lösungen am effektivsten?

Über diese Fragen haben wir uns am 11. Mai in einer digitalen Fachdiskussion ausgetauscht, die im Rahmen der aktuellen OECD-Studie „Weiterbildung in Deutschland“ stattfand.

Vortrag:

Karolin Killmeier | Arbeitsmarktanalystin, OECD

Diskussion mit:

Barbara Lampe | Vorsitzende, Nationales Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung e. V.

Ute Roloff | Geschäftsführerin, Weiterbildung Hamburg

Karin Gugitscher | Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin, Österreichisches Institut für Berufsbildungsforschung

Moderation:

Matthias Rumpf | Stellvertretender Leiter des OECD Berlin Centre

Zentrale Punkte der Diskussion:
  • Beratungsangebote helfen Interessierten sich in der Weiterbildungslandschaft zurechtzufinden. In Deutschland ist diese Landschaft besonders komplex. Dabei zeigen Studien, dass eine gute Beratung zu besseren Ergebnissen und höherer Motivation während einer Weiterbildung führt.
  • Die Nachfrage nach Weiterbildung ist in Deutschland gering, verglichen mit benachbarten OECD-Ländern wie Dänemark, den Niederlanden oder Österreich. Ein Grund für die niedrige Nachfrage könnte sein, dass die meisten Deutschen Umfragen zufolge finden bereits einen guten Überblick über ihre Weiterbildungsmöglichkeiten zu haben, während gleichzeitig weniger als zwei von fünf Erwachsenen bestehende Beratungsangebote kennen.
  • Ein positives Beispiel für eine gelungene Beratungsstruktur auf Landesebene ist die Weiterbildung Hamburg gGmbH. Ute Roloff berichtet von dem dezentralen und niedrigschwelligen Angebot, das Interessierte seit 30 Jahren persönlich und telefonisch ohne Termin berät. Zwei Drittel der Beratungsinteressierten seien Beschäftigte, aber sie berate auch zwischen 100 und 200 Betriebe zur gezielten Weiterbildung von Mitarbeitenden.
  • Wie Landes-Netzwerke in einem föderalen Staat koordiniert werden können, zeigt Österreich. Dort hat die bundesweite Initiative Bundesberatung Österreich eine einheitliche Marke geschaffen, unter der die Landesnetzwerke arbeiten. Außerdem bietet sie eine Plattform für Entwicklungsvorhaben, wie z.B. einheitliche Standards. Zielgruppe sind in Österreich besonders Personen mit geringerer Qualifikation. Außerdem bindet sie weitere Akteure wie Kammern und Unterstützungsvereine mit ein.
Mitschnitt der Veranstaltung:
Zum Weiterlesen:

Continuing Education and Training in Germany. OECD-Studie auf Englisch mit Zusammenfassung in deutscher Sprache (23. April 2021)

Deutschland braucht ein kohärenteres Weiterbildungssystem, das die Bedürfnisse Geringqualifizierter besser berücksichtigt. Pressemeldung zur obengenannten Studie (23. April 2021)

Per Weiterbildung in die #ZukunftderArbeit – OECD-Analyse zur beruflichen Weiterbildung in Deutschland. Vorstellung der obengenannten Studie mit OECD-Generalsekretär Angel Gurría, Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek und Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil am 23. April 2021

Shaping the future of work and learning – an international perspective. Expertinnen-Panel zur Herausforderung der Digitalisierung der Arbeitswelt während der Hannover Messe 2021 (13.April 2021)

Website des Nationales Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung e. V.

Website der Weiterbildungsberatung in Hamburg.