Mit flexibler Qualifizierung in die #ZukunftderArbeit: Chance für beruflichen Aufstieg

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Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Durch digitale Transformation, Globalisierung und Alterung der Bevölkerung verändern sich Berufsfelder grundlegend. Etwa die Hälfte aller Erwerbstätigen ist vom Strukturwandel betroffen. Flexible Weiterbildungsformen, die sich individuellen Qualifizierungsbedarfen anpassen und einen Übergang in nachhaltige Beschäftigung ermöglichen, sind in diesem Kontext relevanter denn je. Welche Schlüsse sich daraus für die Gestaltung der Weiterbildungslandschaft ergeben, haben wir am 11. Oktober 2021 in einer digitalen Veranstaltung diskutiert.

Impulsvortrag:

Markus Biercher | Bundesagentur für Arbeit

Panel I – Was kann flexible Qualifizierung leisten?

Alexander Hölbl | Österreichisches Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort

Matthias Pilz | Universität zu Köln

Thomas Kruppe | Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)

Moderation: Anja Meierkord | OECD

Panel II – Wie können Teilqualifikationen erfolgreich umgesetzt werden?

Klaus Bourdick | IHK Arnsberg

Sebastian Borchers | Continental Institut für Technologie und Transformation (CITT)

Martina Tetz | ETAPP – mit Teilqualifizierung zum Berufsabschluss

Mario Patuzzi | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)

Moderation: Roman Wink | Bertelsmann Stiftung

Kernpunkte der Diskussionen:

  • Teilqualifikationen (TQ) bieten berufliche Chancen, wo Tätigkeitsfelder vom Strukturwandel betroffen sind. Das hohe Maß an Individualisierung von TQs vereinfacht die Weiterbildung für Geringqualifizierte.
  • Qualitätssicherung von Qualifizierungen bedarf einheitlicher Zertifikate. Auch die überregionale Anerkennung von Abschlüssen verschiedener Bildungsträger und aus dem Ausland schafft positive Anreize. Dabei kann die Ausrichtung an Berufsbildern Vergleichbarkeit schaffen. Die Herausforderung der vielen beteiligten Akteure ist gute Koordination und Kooperation. 
  • Es gibt bisher wenige Daten, die eine robuste Evaluierung von TQs ermöglichen. Mit Daten auf individueller Ebene können langfristige Lohn- und Beschäftigungseffekte festgestellt und eine evidenzbasierte Politikgestaltung von flexiblen Qualifizierungsformen unterstützt werden.
  • Im Vergleich zu langfristigen Qualifikationen wie Umschulungen stellen TQs eine geringere Hürde dar. Erstmalige Teilnahme als Erfolgserlebnis, kann Arbeitnehmer:innen inspirieren, beruflich neue Wege zu gehen. Für den Niedriglohnsektor ist es wichtig, dass TQs zu vollständigen Berufsausbildungen führen, um prekäre Beschäftigungsverhältnisse zu verlassen.

Zum Weiterlesen:

Continuing Education and Training in Germany. OECD-Studie mit Analyse des aktuellen Systems beruflichen Bildung in Deutschland und Empfehlungen für die Zukunft. (23.04.2021)

Modularisation in the German VET system: a study of policy implementation. Studie von Matthias Pilz et al. zu Modularisierung des Deutschen Fort- und Weiterbildungssystems und Herausforderung in der Umsetzung. (14.09.2016)

The role of modularisation and unitisation in vocational education and training. Studie des Europäischen Zentrums für die Förderung der Berufsbildung mit länderübergreifender Analyse von Modularisierung der beruflichen Bildung und Ausbildung. (2015)

ETAPP – Mit Teilqualifizierung zum Berufsabschluss. Startseite des Projekts zur Erarbeitung einheitlicher Standards für Teilqualifikationen. (2021)

Berufsanschlussfähige Teilqualifikationen. Übersichtsseite der Bundesagentur für Arbeit. (2021)

Modularisierungsansätze in der Berufsbildung: Deutschland, Österreich, Schweiz sowie Großbritannien im Vergleich. Buch mit Beiträgen zur Modularisierung der beruflichen Bildung. (2009)

Konzepte modularer Nachqualifizierung: Hintergrund, aktuelle Entwicklungen und praktische Anwendung. Studie des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung mit Vorstellung relevanter Konzepte modularer Qualifizierung. (2018)

Teilqualifikationen in der Bauwirtschaft (TQBW). Informationsseite des Bildungswerk BAU Hessen-Thüringen e.V. (2021)