COVID-19 als Turbo für die digitale Transformation?

Photo: Shutterstock/Dilok Klaisataporn

Die COVID-19-Pandemie hat innerhalb kürzester Zeit viele wirtschaftliche Aktivitäten ins Netz verlagert. Was haben die deutschsprachigen Länder aus dieser Erfahrung gelernt? Ist dies eine Chance, die digitale Transformation ihrer Volkswirtschaften voranzutreiben? Welche Rahmenbedingungen und politischen Instrumente können die Verbreitung digitaler Technologien und Innovationen fördern, insbesondere bei kleineren und mittleren Unternehmen und in eher ländlichen oder strukturschwachen Regionen?

Diese Fragen haben wir am 2. Juni im Rahmen eines Webinars diskutiert.

Impulsvortrag: Verena Weber | OECD

Im Anschluss Diskussion mit:

Reint E. Gropp | Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, Halle
Christoph Schmidt | RWI — Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, Essen
Achim Wambach | ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim

Moderation: Nicola Brandt | OECD

Zentrale Punkte aus Vortrag und Diskussion

  • Deutschland ist im OECD-Vergleich bei Digitalisierung und Ausbau der digitalen Infrastruktur nicht gut aufgestellt. Hauptgrund dafür ist der geringe Anteil an Glasfaseranschlüssen und relativ geringe Datenübertragungsraten im OECD Vergleich. Im Mobilfunkbereich hat Deutschland ebenfalls Nachholbedarf beim Datenverbrauch und Geschwindigkeiten. Der Eintritt eines vierten Anbieters im Mobilfunkbereich ist vielversprechend, um den Mobilfunk in Deutschland auszubauen und schneller zu machen.
  • Es gibt in Deutschland große regionale Unterschiede bei der Nutzung des Internets. So nutzen etwa acht Prozent der Bevölkerung in Brandenburg gar kein Internet, in Hessen sind es nur ungefähr zwei Prozent.
  • In vielen IKT-Bereichen liegen deutsche Unternehmen unter dem OECD-Schnitt bei der Nutzung von fortgeschrittenen datenbezogenen Anwendungen. Der Mittelstand und Kleinunternehmen hinkten Großunternehmen teils deutlich hinterher.
  • Die Gründungsdynamik hat in Deutschland gegen den OECD-Trend in den vergangenen Jahren abgenommen.  Gründe dafür sind vielfältig. Oft werden bürokratische Hürden und fehlendes Wagniskapital aufgeführt.
  • Kontrovers wurde  ein kosteneffizienter Ausbau von Glasfaser im ländlichen Raum diskutiert. Einerseits sind Investitionen teilweise nur begrenzt wirtschaftlich, auf der anderen Seite sind viele kleine und mittelständischen Unternehmen im ländlichen Raum angesiedelt, wo  der Bedarf an schnellen Internetverbindungen steigen wird.

Mitschnitt der Veranstaltung:

Zum weiterlesen:

Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung.  Website des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, Halle.

Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Website des RWI — Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, Essen.

Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung. ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim.

 Den digitalen Wandel gestalten. Themenseite des Bundeministeriums für Wirtschaft und Energie.

Digitalisierung – Konjunkturmotor in der Krise. Artikel zum Thema Covid-19 Turbo für Digitalisierung

Keine normale Konjunkturerholung. Themenseite zum OECD Wirtschaftsausblick 2021.

OECD Breitbandportal. Themenseite der OECD.