Green Tech als Motor für neue Gründerjahre und einen nachhaltigen Aufschwung nach der Pandemie?

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Zwar hat sich das Gründungsgeschehen in Deutschland und anderen OECD-Ländern in den Jahren vor der Pandemie deutlich verlangsamt, doch der Anteil grüner Start-ups steigt. Welchen Beitrag können Sie zu einem nachhaltigen Aufschwung nach der Pandemie leisten?

In unserer Themenwoche Digitale Transformation & Ressourcenverbrauch, die wir zusammen mit der Bertelsmann-Stiftung organisieren, haben wir darüber haben am 7. Juni digital diskutiert.

Präsentation:

Klaus Fichter | Gründer und Leiter des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit

Diskussion:

Lora Pissareva | OECD
Linda Grieder | RethinkResource, Zürich
Bernhard Puttinger | Green Tech Cluster Styria GmbH, Graz
Stefan Profit | Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Moderation:

Nicola Brandt | OECD Berlin Centre  

Mitschnitt der Veranstaltung:

Kernpunkte der Diskussion:

  • Grüne Start-ups leisten einen zentralen Beitrag zu nachhaltigen Innovationen. Zwei Drittel aller radikalen Umweltinnovationen werden von Start-ups auf den Markt gebracht. Nach Einschätzungen des Green Startup Monitors 2021, können in Deutschland 30 Prozent der Startups als „grün“ eingeschätzt werden. Das bedeutet, dass sie einen Beitrag zu den ökologischen Zielen einer Green Economy leisten. Dabei sind sie ebenso gewinn- und wachstumsorientiert wie Start-ups, die nicht direkt zum ökologischen Umbau der Wirtschaft beitragen.
  • Die Zahl der Neugründungen ist in der ersten Hälfte 2020 eingebrochen, hat sich aber in vielen Ländern recht schnell wieder erholt. In Deutschland waren besonders innovative und von Frauen geführte Startups betroffen.
  • Soll staatliche Gründungsförderung neben ökonomischen auch Nachhaltigkeitsziele berücksichtigen? Solange es keine starke Bepreisung von CO2 und anderen Umweltexternalitäten gibt, kann eine solche gezielte Förderung helfen, Anreize für die Nachhaltigkeitstransformation zu setzen. Wichtig ist dabei, eine Fragmentierung des Fördermarkts zu vermeiden und den Verwaltungsaufwand im Blick zu behalten.
  • Um Zugang zu Politik und großen Unternehmen zu erhalten, brauchen Start-ups eine Interessensvertretung. Neben einem eigenen Verband kann die koordinierte regionale Vernetzung mit kleinen- und mittelständischen Unternehmen für Start-ups wertvoll sein.
  • In der aktuellen Transformation der Wirtschaft offenbart sich auch ein kultureller Wandel. Zum Beispiel mit Blick auf die Vielzahl an motivierten jungen Menschen, die für grüne Start-ups arbeiten wollen, weil sie mit ihrer Arbeit etwas bewegen möchten. Aber auch der Fokus auf Nachhaltigkeit staatlicher Krisenpaketen ist Symbol des Wandels – einen solchen Fokus hatte es während der Finanzkrise 2007/2008 noch nicht gegeben. 

Zum Weiterlesen:

Green Startup Monitor 2021. Studie des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit und dem Bundesverband Deutsche Startups e.V. (2021).

Green growth and sustainable development. Themenseite der OECD zu grünem Wachstum und nachhaltiger Entwicklung.

Rethink Ressources. Website des Start-ups Rethink Ressources, das von der Panelistin Linda Grieder gegründet wurde.

Green Tech Cluster. Website des Green Tech Cluster Styria in der Steiermark.