Vorstellung des OECD-Wirtschaftsausblicks Herbst 2020

Der neuerliche Anstieg der Infektionen stellt OECD-Länder und ihre Volkswirtschaften vor große Herausforderungen. Was bedeutet das für die Wirtschaft und die deutsche Wirtschaftspolitik?

Auf Basis der OECD-Wachstumsprognose vom 1. Dezember 2020 haben wir mit Expertinnen und Experten aus dem Bundestag und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie diskutiert.

Impulsvortrag:

Nicola Brandt | Leiterin des OECD Berlin Centre

Im Anschluss Diskussion mit:

Philipp Steinberg | Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Otto Fricke | Mitglied des Bundestages (FDP)

Cansel Kiziltepe | Mitglied des Bundestages (SPD)

Lisa Paus | Mitglied des Bundestages (Bündnis90/Die Grünen)

Joachim Pfeiffer | Mitglied des Bundestages (CDU)

Moderation:

Thomas Fricke | Wirtschaftsjournalist und Gründungsdirektor des Forum New Economy

Der jüngste OECD-Wirtschaftsausblick macht klar: Es gibt Licht am Ende des Tunnels. Denn mit dem näher rückenden Beginn der Schutzimpfungen verbessern sich auch die Aussichten für die Wirtschaft. Dennoch wird der Aufschwung Zeit brauchen. Der OECD-Wirtschaftsausblick geht davon aus, dass das globale Bruttoinlandsprodukt nach einem drastischen Einbruch um 4,2 Prozent in 2021 im nächsten Jahr um 4,2 Prozent wachsen wird. Dieses Wachstum dürfte allerdings zu mehr als einem Drittel auf China entfallen. Für Deutschland erwartet die OECD ein Wachstum um 2,8 Prozent in 2021 und um 3,3 Prozent in 2022.

„Die Krise hat wie Brennglas gewirkt, das gesellschaftliche Ungleichheiten stärker hervortreten lässt“, so Nicola Brandt in ihrer Vorstellung der Wirtschaftsprognose. Die OECD ruft die Regierungen deshalb dazu auf, besonders schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen noch weitgehender zu unterstützen. Dazu gehören Personen mit geringem Einkommen und in schlecht abgesicherten Arbeitsverhältnissen aber auch Kinder, die unter den Kontaktbeschränkungen und der veränderten Schul- und Betreuungssituation stark zu leiden haben. „Investitionen in Bildung, in Digitalisierung und in klimafreundliche Infrastruktur schaffen Vertrauen und die Vorraussetzung für nachhaltiges Wachstum“, so Brandt.

Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Bundestag und Wirtschaftsministerium herrschte Einigkeit, dass die bestehenden Liquitätshilfen für Unternehmen und sowie das Angebot von Kurzarbeit während der akuten Eindämmungsphase bestehen bleiben müssen. Darüber hinaus müssten Solo-Selbständige und Kleinstunternehmer Zugang zu effektiven Unterstützungsmaßnahmen bekommen. Wie der Konsolidierungspfad für die Wirtschaft nach der Krise gestaltet werden sollte, dazu machten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedliche Vorschläge.

Sehen Sie hier den Mitschnitt der Veranstaltung:

Hier finden Sie die OECD-Präsentation zum Wirtschaftsausblick:

Eine Zusammenfassung des OECD-Wirtschaftsausblicks mit Daten-Visualisierungen und länderspezifischen Prognosen finden Sie hier:

OECD-Wirtschaftsausblick Herbst 2020: Damit aus Hoffnung Realität wird