Was ist Youthwise?
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind eine von der COVID-19-Pandemie besonders betroffene Gruppe. In der Politik wird ihre Position jedoch kaum vertreten. Hier setzt der OECD-Jugendbeirat Youthwise an. In 2021 ist das Gremium zum ersten Mal mit insgesamt 23 Mitgliedern aus unterschiedlichen OECD-Ländern und mit vielfältigen Lebensläufen, Erwartungen und Erfahrungen zusammengekommen.
Themenvielfalt von Wirtschaft und Nachhaltigkeit über Geschlechtergerechtigkeit bis zu Bildung und Berufsperspektiven.
Die zwölf jungen Frauen und elf jungen Männer hatten die Gelegenheit, sich mit OECD-Expert:innen und anderen Führungspersönlichkeiten auszutauschen, sich an großen, internationalen Foren zu beteiligen und sich auch untereinander zu vernetzen und zu diskutierten.
Youthwise-Mitglied Brian O’Shea aus Irland beispielsweise setzt sich besonders für urbane Entwicklung ein. Im OECD Forum Network machte er seinen Standpunkt klar: Jobs der Zukunft müssen ‚grün‘ sein – Nachhaltigkeit ist nicht optional.
Die junge Unternehmerin Idalia Ziehl aus Mexiko appellierte in einem Beitrag für einen realistischen Blick auf das Unternehmertum. Sie schrieb von der psychischen und physischen Belastung, der junge Selbstständige ausgesetzt sind, und hob dabei besonders die gesundheitlichen Risiken und finanzielle Unsicherheiten hervor. Ihre Forderung: Politische EntscheidungsträgerInnen sollten jungen UnternehmerInnen mehr Unterstützung bieten. Denn sie ist überzeugt, dass Unternehmertum der Schlüssel für eine erfolgreiche Adressierung gesellschaftlicher Bedürfnisse ist.
Der deutsche Teilnehmer Jim Frindert teilte seine Erkenntnisse als Gewerkschaftsmitglied und Berufseinsteiger bei einem Webinar zur Bildungsgerechtigkeit. Er hatte vor allem die Situation junger Menschen in der Coronapandemie im Blick: Schulunterricht und Kurse an Universitäten könnten digital nicht das vermitteln, was in Präsenz möglich wäre, und praktische Erfahrungen fehlen. Die Finanzierung des Alltags und digitaler Ausstattung seien für viele kaum zu bewältigen, was vor allem Kinder und junge Erwachsene aus prekären Verhältnissen betrifft, deren Familien wenig finanzielle Unterstützung leisten können. Zudem hätten viele junge Leute ihre Nebenjobs verloren, fänden nur schwer einen Einstieg in das Berufsleben oder mussten ihren Berufsweg neu planen, da sie ihre bisherige Ausbildungsphase abbrechen mussten.
Konkrete Forderungen: der Zehn-Punkte-Plan
Im Rahmen der Youthwise-Arbeit im vergangenen Jahr ist auch ein Zehn-Punkte-Plan mit Problembeschreibungen und konkreten Handlungsempfehlungen entstanden. Die Youthwise-Mitglieder fordern darin zum Beispiel die stärkere Einbindung junger Menschen in öffentlichen und privaten Einrichtungen, die Förderung von JungunternehmerInnen durch öffentliche Zuschüsse zu Lebenshaltungskosten und Bildungsmöglichkeiten sowie Erleichterungen für DigitalnomadInnen. Auch die physische und psychische Gesundheit vor allem sozial benachteiligter Gruppen wird thematisiert.
Die nächste Runde ist eröffnet…
In 2022 möchte die OECD den Dialog mit jungen Menschen im Rahmen von Youthwise fortsetzen und darüber sprechen, wie sich eine inklusive und grüne Zukunft aus ihrer Perspektive aufbauen lässt. Bis zum 31. Januar 2022 können sich alle Interessierten zwischen 18 und 30 Jahren für die Teilnahme bewerben. Die Sprache ist Englisch.
Zum Weiterlesen:
Youthwise. Die Webseite.
Die Brochüre zu Youthwise. Hier gibt es alle wichtigen Informationen zur Bewerbung.
Key Insights ‚Young people and the future (of work)‘ 2021. Das aktuelle Youthwise-Board hat hier zum Nachlesen seine Kernergebnisse zusammengetragen.
Das Youthwise-Board 2021. Hier stellt sich die Kohorte vor und präsentiert Projekte und Veranstaltungen in einer Timeline.
Civil Society – Youth. Die Arbeit der OECD zur Förderung der Jugend.
OECD Future of Work. Diese OECD-Kampagne ist im Zuge der Pandemie entstanden. Youthwise ist ein Teil dieser Initiative.