#Stadtgespräch 7: Megaregionen – Zukunftsmodell für erfolgreiche Regionalpolitik?

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Megaregionen sind Wirtschaftsräume, die typischerweise mehrere Großstädte mit ihrem Umland umfassen – auch über Landesgrenzen hinaus – und durch Verkehrsströme oder wirtschaftliche Verflechtungen miteinander verbunden sind. Sie haben das Potenzial Synergien zu schaffen und gemeinsam Strategien zu entwickeln. Innerhalb einer Megaregion können sich Gemeinden zu einem Innovationsraum zusammenschließen.

Im Rahmen der Vortragsreihe „Stadtgespräche“ haben wir am 14. Oktober über die Erfahrungen von Megaregionen gesprochen, die bereits erfolgreich ihre Kräfte bündeln und einen Einblick erhalten, wie sie gemeinsam ihre Potenziale besser nutzen können.

Impulsvortrag: 

Rüdiger Ahrend | OECD

Diskussion mit:

Kathrin Amacker | Regio Basiliensis, Basil
Dmitri Domanski | Business Metropole Ruhr, Essen
Dagmar Keim | EURODELTA, Amsterdam
Rolf Barnim Foth | String Region, Hamburg

Moderation: Nicola Brandt | OECD Berlin Centre

Kernpunkte der Diskussion:

  • Europäische Großstädte sind durchschnittlich kleiner als Großstädte anderer Kontinente wie beispielsweise Amerika oder Asien. Für die Positionierung im globalen Wettbewerb bedeutet das eine geringere Sichtbarkeit. Die Aufstellung als Megaregionen kann die Vorteile von Megastädten mit entsprechender Vermarktung emulieren und attraktiver auf globale Investoren, Touristen, Arbeitskräfte und Studierende wirken.
  • Agglomerationen zeichnen sich häufig durch eine höhere Produktivität aus. Die Konzentration von Unternehmen und Arbeitnehmern führt zu einem besseren Match zwischen Fähigkeiten und Arbeitsplatzanforderungen. Individuelle Potenziale können so besser ausgeschöpft werden. In der Konsequenz führt diese Zunahme an Produktivität zu höheren Löhnen und mehr Wohlstand. Auch wirtschaftliche Verflechtungen innerhalb von Regionen sind resilienter gegenüber disruptiven Ereignissen wie der COVID-19 Krise
  • Mehr Interaktion und Kooperation führen durch den Austausch von Ressourcen und die gemeinsame Nutzung von Forschungszentren und Bildungseinrichtungen zu einer gesteigerten Innovationskraft.
  • Megaregionen zeichnen sich durch gemeinsame Werte, Herausforderungen, Sprache und kulturellen Austausch aus. Ihre Etablierung ist zum einen von geographischen Faktoren abhängig und zum anderen von Governance Strukturen. Politische Eingriffe können beispielsweise die Vernetzung von Transportinfrastrukturen fördern.

Zum Weiterlesen:

The Rise of Megaregions OECD Bericht zu Megaregionen (13. September 2018)

Regio Basiliensis Webseite

Business Metropole Ruhr Webseite

Booklet SURE-EURODELTA (18. Oktober 2020)

String Region Webseite